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  • AutorenbildDJ Dave

DAF Interview Staatsgalerie am Samstag, 16.12.2023

Aktualisiert: 20. Dez. 2023

Ganz spontan hatte ich die Gelenheit mit Robert Görl und Sylvie Marks kurz vor ihrem Auftritt und der Präsentation des Albums "Nur Noch Einer" (VÖ: 26.11.2021) ein Interview zu führen.


DJ Dave (Stuttgart-Schwarz): War es ein langer Entscheidungsprozess, nach dem überraschenden Tod von Gabi, das erste Album seit 18 Jahren als letzter Akt von DAF fertig zu stellen?


Robert: Gabi hatte im Vorfeld noch keine Texte beigesteuert, er machte seine Texte immer, auch früher, erst im Studio bei Produktionsbeginn.


Ab dem Album "Alles Ist Gut" stammte die Musik bei allen Produktionen von mir. Gabi kannte bereits einige meiner Sequenzen, die ich auf diesen Album einsetzte.


Ich habe sie ihm einige Monate bevor es losgehen sollte vorgespielt. Wir standen kurz vor der Produktion des neuen Albums. Die Entscheidung, das DAF Album alleine fertig zu stellen, war für mich schnell gefällt.


Ich habe selbst schon immer gerne gesungen auch bei meinen Soloprojekten und im Duett mit Annie Lennox. Schon als Kind war Ich der kleine, blonde Engel und meine Geschwister haben mich gerne mitgenommen, weil es dann mehr Geschenke zum Nikolaustag gab, wenn ich sang. Es war für mich keine Option einen neuen Sänger für Gabi einzusetzen, der dann als fremder Typ auf Gabi macht, nachdem wir uns 40 Jahre zusammen DAF aufgebaut hatten. Ich entschied selbst den Gesang zu übernehmen und aus dem Hintergrund der Bühne mit den Drums nach vorne ans Mikro zu treten und habe mich nach kurzer Zeit schon in dieser Rolle wohlgefühlt.


DJ Dave (Stuttgart-Schwarz): Insbesondere die Songs "Kebabträume" und "Der Mussolini" haben sehr polarisiert. Was hattet Ihr für Erfahrungen damit?


Robert: Wir wollten und konnten provozieren, wir waren DAF. Es gab Versuche unsere Lieder auf den Index zu setzen, was nicht gelang. Auf den Konzerten trafen links- und rechtsextreme Gruppen aufeinander, um sich gegenseitig mit Bierflaschen die Köpfe einzuhauen. Ein anderes Mal entstand, während wir den Mussolini spielten, eine Art Massenhysterie und die Bühne wurde gestürmt. Ein hohes Polizeiaufgebot musste den Saal räumen.


DJ Dave (Stuttgart-Schwarz): Wie war es für Euch als Support von Depeche Mode auf der Waldbühne Berlin ?


Robert: Depeche Mode mochten unsere Musik und wir kannten uns, weshalb sie uns auch anboten im Vorprogramm zu spielen. Der Erfolg von Depeche Mode explodierte bekannterweise ab Ende der Achtziger ins Unermessliche. Wir wurden gewarnt, dass ihre Fans kein leichtes Publikum sein würden und nicht selten die Vorband ausbuhten. Hinzu kam, dass wir uns nur vor die abgehängte Bühne von Depeche Mode stellen durften und keine eigene Identität transportieren konnten. Es war dann doch ein guter Auftritt und wir konnten das Auditorium von uns überzeugen.


DJ Dave (Stuttgart-Schwarz): Wie kam es zur Zusammenarbeit mit Robert?


Sylvie: Ich sah Robert eines Tages in einer Berliner U-Bahn sitzen und wollte ihn ansprechen, war aber vollgepackt mit Einkäufen. Zu Hause angekommen kontaktierte ich ihn über Facebook und es entstand ein Dialog. Ich bot an mein Studio zur Verfügung zu stellen, in dem auch geraucht werden durfte. Das hätte Gabi sehr gefeiert, aber leider kam es nicht mehr dazu. Robert und ich haben das DAF Album „NUR NOCH EINER“ zusammen produziert und es zeigte sich, das wir sehr gut zusammen arbeiten und so wie wir im Studio harmonierten, performen wir auch gerne gemeinsam auf der Bühne.


Interview by DJ Dave / Bilder mit freundlicher Genehmigung by Florian Kehbel

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